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Rigoletto • Aalto Theater • Foto: Matthias Jung
Rigoletto • Foto: Matthias Jung
Philharmonie Essen • Foto: Volker Wiciok
Tanzhommage an Queen • Foto: Hans Gerritsen
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Rigoletto • Aalto Theater • Foto: Matthias Jung
Rigoletto • Foto: Matthias Jung
Philharmonie Essen • Foto: Volker Wiciok
Tanzhommage an Queen • Foto: Hans Gerritsen
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Carmen • Foto: Bettina Stöß

Wiener Blut

Aalto Musiktheater

Liebeswirren im 3/4-Takt

von Dierk Schapals (kulturbummler)

25.10.2025

Wiener Blut Bild Wiener Blut Bild Wiener Blut Bild Wiener Blut Bild Wiener Blut Bild Wiener Blut Bild

Neben der „Fledermaus“ gehört „Wiener Blut“ zu den beliebtesten Operetten von Johann Strauss (Sohn), dessen 200. Geburtstag die Musikwelt in diesem Jahr feiert.

Und exakt an seinem Wiegenfest, am 25. Oktober, feierte dieses Werk nun Premiere am Aalto Musiktheater Essen Verantwortlich für die Regie zeigte sich Nikolaus Habjan , der in Essen bereits „Karneval in Rom“ halbszenisch auf die Bühne brachte. Gemeinsam mit seinem Team Heike Vollmer (Bühne), Denise Heschl (Kostüme) und Paul Grilj (Licht) schuf Habjan nun eine opulente Inszenierung, die die Männer ein wenig bedeppert aussehen ließ und die Stärken der Frauen betonte.

Und da Operette immer schon der Gesellschaft den Spiegel vorhielt - man denke nur an die Werke eines Jacques Offenbach - durfte auch an diesem Abend die Satire nicht fehlen und herzhaft gelacht werden.

Maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat auch die geschlossene Ensembleistung der Sänger*innen. An vorderster Front drei starke Frauen: mit noblem Sopran gestaltet Raffaela Lintl die Rolle der Gräfin, die verzweifelt um die Liebe ihres Mannes kämpft. Als Rivalin und Nebenbuhlerin agiert Natalia Labourdette , die die Rolle der stets eifersüchtigen Franziska Cagliari mit viel Spielfreude und immer leicht beschwipst gestaltet. Eine wahre Aufwertung erfährt die Rolle der Pepi, die am Ende der feinen Gesellschaft gehörig die Leviten liest: Christina Clark verkörpert diese Rolle anrührend wie prägnant. Bei den Herren dominiert an diesem Abend die komische Seite, ohne lächerlich zu wirken: Clemens Kerschbaumer als Graf Zedlau mit herrlichen Tenor, Stefan Stoll als ständig bemühter und immer missverstehender Premierminister und Boris Eder als treuer Kammerdiener. Der von Patrick Jaskolka vortrefflich einstudierte Chor zeigt vor allem im zweiten Akt eine besondere Spielfreude. Und aus dem Graben tönen die Essener Philharmoniker unter der Leitung von Tommaso Turchetta luftig und leicht und lassen so die Musik des Geburtstagskindes zum reinen Genuss werden.

Dankbarer Applaus für den sehens- und hörenswerten Abend!