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Rigoletto • Aalto Theater • Foto: Matthias Jung
Rigoletto • Foto: Matthias Jung
Philharmonie Essen • Foto: Volker Wiciok
Tanzhommage an Queen • Foto: Hans Gerritsen
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Rigoletto • Aalto Theater • Foto: Matthias Jung
Rigoletto • Foto: Matthias Jung
Philharmonie Essen • Foto: Volker Wiciok
Tanzhommage an Queen • Foto: Hans Gerritsen
Parsifal • Foto: Matthias Jung
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Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Carmen • Foto: Bettina Stöß

Sinfoniekonzert II

Philharmonie Essen

Kentridge „verfilmt“ Schostakowitsch

von Dierk Schapals (kulturbummler)

26.09.2025

Sinfoniekonzert II Bild Sinfoniekonzert II Bild Sinfoniekonzert II Bild Sinfoniekonzert II Bild Sinfoniekonzert II Bild

Im Jahr 2022 wurde William Kentridges Film "Oh to believe in another world" uraufgeführt und war nun - als Kooperation mit dem Museum Folkwang - im Rahmen des 2. Sinfoniekonzertes der Essener Philharmoniker in der Philharmonie Essen Essen zu erleben. Dabei empfindet Kentridge seinen Film nicht als Illustration von Schostakowitschs 10. Sinfonie, sondern begreift ihn als visuelle Erweiterung. Dabei interessieren ihn vor allem die Fragen nach der "Utopie einer neuen Gesellschaft" sowie von Staatspropaganda und Machtmissbrauch.

Dazu lieferten die Essener Philharmoniker den passenden Klang. Ruhig gestaltete GMD andrea sanguineti die langsamen Sätze, ließ aber auch immer wieder die Ambivalenz Schostakowitschs durchscheinen. Großes Lob hier vor allem an die Streicher und die vorzüglichen Holzbläser.

Im Allegro und Allegretto dann die volle Wucht der (versteckten) Stalinkritik. Hinter vordergründigem Pomp zeigt sich die Unterdrückung in der Sowjetzeit, was parallel im Film hervorragend visualisiert wurde. Vor der Pause Strawinskys Orchestersuite "L'oiseau de feu" aus dem Jahr 1919. Auch hier Kontraste: lyrische Passagen, die nach Tschaikowsky oder Rimsky-Korsakov klingen, und dann wieder Internate Passagen.

Andrea Sanguinetti erweist hier ebenfalls ein gutes Gespür für die Musik, und die Essener Philharmoniker glänzen hier vor allem im Blech und mit samtigen Streicherklang. Lang anhaltender Applaus und standing ovations für einen beeindruckenden Abend!