Sinfoniekonzert I
Philharmonie Essen
Das kommt mir Spanisch vor
von Dierk Schapals (kulturbummler)
05.09.2025
Im 1. Sinfoniekonzert der Essener Philharmoniker wurden die Zuhörer* innen musikalisch in den Süden bis nach Ägypten entführt, auch wenn an diesem Abend kein einziges Werk eines spanischen Komponisten erklang.
Eröffnet wurde der Abend mit Chabriers "España", das in Form einer Rhapsodie spanische Tänze und Melodien in ein fulminantes Orchesterwerk verwandelt. Hier glänzt das Blech und verströmt das Holz wunderbar warme Melodien.
Mit orientalischen Klängen, einem lyrischen Charakter und einer virtuosen Toccata weiß Camille Saint-Saëns die Zuhörer* innen mit seinem 5. Klavierkonzert in die Ferne zu versetzen. Und gekonnt virtuos zog der Pianist Boris Giltburg alle Konzertbesucher in seine Bann, wobei der finale 3. Satz des Konzertes zum absoluten Höhepunkt geriet.
Und bei Ravels "Alborada del Gracioso" und der "Rhapsodie espagnol" spürt man förmlich seine spanischen Wurzeln, stammte seine Mutter doch aus dem Baskenland. Angereichert durch Tamburin, Kastagnetten und Crotales entstehen (vermeintlich) spanische Klänge.
Zum Abschluss dann Rimski-Korsakows "Capriccio espagnol", in dem der Komponist spanische Volkslieder und Tänze verarbeitet. Und auch in diesem Werk erweist er sich als Schaffer ganzer musikalischer Welten. Die Essener Philharmoniker gestalteten diese Reise unter der musikalischen Leitung von Jun Märkl gewohnt souverän mit vielen brillanten Soli. Am Ende Bravi und standing ovations für alle Beteiligten.