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Rigoletto • Aalto Theater • Foto: Matthias Jung
Rigoletto • Foto: Matthias Jung
Philharmonie Essen • Foto: Volker Wiciok
Tanzhommage an Queen • Foto: Hans Gerritsen
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Rigoletto • Aalto Theater • Foto: Matthias Jung
Rigoletto • Foto: Matthias Jung
Philharmonie Essen • Foto: Volker Wiciok
Tanzhommage an Queen • Foto: Hans Gerritsen
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Carmen • Foto: Bettina Stöß

Orpheus und Eurydice

Musiktheater im Revier

Reduktion als Stärke: ein überzeugender Orpheus in Gelsenkirchen

von Dierk Schapals (kulturbummler)

14.12.2025

Orpheus und Eurydice Bild Orpheus und Eurydice Bild Orpheus und Eurydice Bild Orpheus und Eurydice Bild Orpheus und Eurydice Bild Orpheus und Eurydice Bild

1762 feierte Glucks „Orpheus“ als erste Reformoper seine Premiere in Wien. Mit diesem Werk sollte die Überladenheit der zeitgenössischen Oper überwunden werden und stattdessen eine klare Handlung, schlichte musikalische Formen sowie starker emotionaler Ausdruck in den Mittelpunkt gerückt werden.

Am Musiktheater im Revier feierte das Werk nun in der Regie von Giuseppe Spota Premiere. Der Direktor der MiR Dance Company Gelsenkirchen hat Glucks Oper als spartenübergreifendes Gesamtkunstwerk konzipiert, in dem Musik, Gesang und Tanz eng miteinander verwoben sind. Im Zentrum steht nicht nur die Musik, sondern vor allem die körperliche Umsetzung der emotionalen Konflikte durch die Tänzer* innen. Das Bühnenbild bietet eine halbkugelförmige Struktur und dominiert den Bühnenraum symbolisch für die Todesgrenze, die Orpheus überwinden will. Durch ständigen Wandel des Raumes mittels Drehbühne und Licht werden die inneren Seelenlandschaften der Protagonisten widergespiegelt.

Und da steht an erster Stelle Constanze Jader. Mit warmen Mezzosopran gestaltet sie die Rolle des Orpheus zwischen Hoffen und Bangen und verleiht der Figur dramatische Intensität. Heejin Kim emanzipiert mit wunderbarem Sopran die Rolle der Eurydike, ist sensibel und selbstbewusst zugleich. Als Amor zieht Tamina Biber mit strahlendem Sopran die Fäden und führt zum glücklichen (?) Ende. Großes Lob an die barfuß tanzende Tanz-Company, die mit zeitgenössischen und kraftvollen Bewegungen Sehnsucht und Verzweiflung schildert. Der auf den Seitenbalkonen platzierte Chor kommentiert das Geschehen klanggewaltig und transportiert die Handlung so direkt in den Saal. Unter der Leitung von Giuliano Betta zaubert die Neue Philharmonie Westfalen einen leichten und transparenten Klang aus dem Orchestergraben. Jubel für einen großen Abend!