Händel „Messiah“
Philharmonie Essen
Ein Abend, der nachklingt
von Dierk Schapals (kulturbummler)
17.12.2025
1741 schuf Georg Friedrich Händel in nur wenigen Wochen sein wohl berühmtestes Oratorium Messiah auf einen Text von Charles Jennens. Dabei wird keine fortlaufende Handlung erzählt, sondern über die Verheißung Christi, sein Leiden sowie die Erlösung der Menschheit meditiert, wobei Chöre, Arien und rezitative gleichwertig zusammenwirken.
In der Philharmonie Essen wurde Händels Oratorium nun zu einem bewegenden Erlebnis. Unter der Leitung von Nigel Short musizierte das Kammerorchester Basel mit großer Klarheit, Wärme und innerer Spannung. Durch die kleine Besetzung entstand eine Transparenz, wie man sie selten hört, und bei den Pianostellen schien die Zeit fast stillzustehen.
Mit einer eben solchen Klarheit und Transparenz präsentierte sich der Tenebrae Choir : stimmschön und mit klarer Artikulation erklangen mal innig, mal dramatisch die Choräle und Chöre. Zum barocken Fest wurden hierbei der Halleluja-Chor sowie die Schlussfuge. Die Solisten des Abends Grace Davidson, Martha McLorinan, Jeremy Budd und Florian Störtz verliehen mit ihren Partien dem Werk emotionale Tiefe und leuchtende Präsenz. Berückend schön die Arie „If god be for us“ nur begleitet von der Orgel und der Solovioline. Dankbarer Applaus und Standing Ovation.