Logo
Rigoletto • Aalto Theater • Foto: Matthias Jung
Rigoletto • Foto: Matthias Jung
Philharmonie Essen • Foto: Volker Wiciok
Tanzhommage an Queen • Foto: Hans Gerritsen
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Rigoletto • Aalto Theater • Foto: Matthias Jung
Rigoletto • Foto: Matthias Jung
Philharmonie Essen • Foto: Volker Wiciok
Tanzhommage an Queen • Foto: Hans Gerritsen
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Parsifal • Foto: Matthias Jung
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Angst und Schrecken in Mykene • Foto: Nils Heck
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Cinderella • Foto: Hans Gerritsen
Carmen • Foto: Bettina Stöß
Carmen • Foto: Bettina Stöß

Home > Journal > Berichte aus der aktuellen Spielzeit > 4. Sinfoniekonzert (Gelsenkirchen)

4. Sinfoniekonzert (Gelsenkirchen)

Musiktheater im Revier

Von kantiger Klarheit zu spätromantischem Leuchten

von Dierk Schapals (kulturbummler)

15.12.2025

4. Sinfoniekonzert (Gelsenkirchen) Bild 4. Sinfoniekonzert (Gelsenkirchen) Bild 4. Sinfoniekonzert (Gelsenkirchen) Bild 4. Sinfoniekonzert (Gelsenkirchen) Bild 4. Sinfoniekonzert (Gelsenkirchen) Bild 4. Sinfoniekonzert (Gelsenkirchen) Bild 4. Sinfoniekonzert (Gelsenkirchen) Bild

„Rätsel“ lautete der Titel des 4. Sinfoniekonzertes der Neuen Philharmonie Westfalen und Rätsel gaben auch die Komponisten des Konzertabends ihrer (damaligen) Zuhörerschaft mit auf den Weg. Im Unklaren ließ z.B. Paul Hindemith das Konzertpublikum, welche Kompositionen seinen „Sinfonischen Metamorphosen“ nach Themen von Carl Maria von Weber zugrunde lagen. Einzig der 2. Satz (Turandot, Scherzo) ist klar in seiner Aussage. Inzwischen ist bekannt, dass die übrigen drei Sätze auf Klavierstücke op. 10 und op. 60 zurückgehen.

Hindemith orchestriert die Stücke nicht einfach, sondern formt sie durch rhythmische Zuspitzung, kontrapunktische Verdichtung und moderne Harmonik eigenständig um. Charakteristisch sind hierbei der motorische Antrieb, die farbenreiche Instrumentierung und der Wechsel zwischen ironischer Distanz und Monumentalität. Gastdirigent Mihkel Kütson, GMD der Niederrheinische Sinfoniker, entlockte dem Orchester eine wahre Spielfreude, setzte Akzente mit funkelnden Bläsern und ließ die Zuhörer den tänzerischen Schwung des Werkes miterleben.

Spielfreudig erlebte man auch den Pianisten Herbert Schuch, der die "Variationen über ein Kinderlied“ von Ernst von Dohnányi interpretierte. Nach einer düster-bedrohlichen Introduktion setzt das Klavier schlicht ein – und sorgt für Heiterkeit im Saal. Durch 11 Variationen jagt Dohnányi „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ und wechselt dabei vom Jazz zum Walzer, von der Passacaglia zum furiosen finalen Fugato. Dabei entwickeln sich wunderbare Dialoge mit dem Orchester, das dem Solisten dank des einfühlsamen Dirigates immer genügend Raum gab.

Nach der Pause dann Elgars „Enigma-Variationen“, in denen der Komponist 14 Charakterportraits entwarf. Hier verbinden sich Originalität mit Wärme und melodischer Schönheit. Und auch hier vermag das Orchester eindrucksvoll die einzelnen Charaktere zu portraitieren – mal sentimental, mal heroisch. Ein glänzender Abschluss für einen wunderbaren Konzertabend.